16.09.20
MYTHOS SAAR | Teil 1: Von der Quelle bis zur Mündung
Von der Quelle bis zur Mündung - Der Verlauf der Saar
Die Saar entspringt im französischen Elsass, genauer in den Vogesen am Fuß des Donon. Und das gleich zweimal. Weniger als einen Kilometer Luftlinie voneinander entfernt fließen die beiden Quellflüsse, nämlich die rote und die weiße Saar, fast dreißig Kilometer durch dicht bewachsenen Wald in der Region “Grand Est” nebeneinander in den Vogesen hinab, bis sie sich südlich von Sarrebourg, genauer bei Hermelange, zu einem Fluss, der Saar, vereinigen.
Gut die Hälfte ihres weiteren Weges fließt die Saar dann durch Frankreich, ist für elf Kilometer deutsch-französischer Grenzfluss und erinnert im Unterlauf mit ihren spektakulären Steilwandlagen und ausgeprägten Flussschleifen immer stärker an die Mosel, in die sie bei Konz mündet. Im Quartär (seit ca. 2,6 Millionen Jahre) zur Zeit der Hebung des Rheinischen Schiefergebirges, beginnt die Saar sich einzugraben. Seit ca. 10.000 Jahren nutzt sie ihr heutiges Bett.
Die Saarschleife
Das Wahrzeichen des Saarlandes und gleichzeitig spektakulärer Aussichtspunkt ist die Saarschleife bei Mettlach. Diese kann mit dem Fahrrad am Flusslauf, mit dem Schiff ab Saarburg oder Mettlach und über den Aussichtspunkt bei Orscholz erlebt werden.
Auf der "Insel", also innerhalb der Schleife steht die Ruine der Burg Montclair. Diese war im Mittelalter eine der bedeutendsten Befestigungen an der unteren Saar und diente der Überwachung der Saar als Verkehrsader. Mit annähernd 900m Länge zählte die im Jahr 1351 geschleifte Vorgängeranlage „Alt-Montclair“ zu den größten Burgen des Hochmittelalters in Deutschland.
Die Saar heute
In Rheinland- Pfalz fließt sie von Serrig über Saarburg bis nach Konz, wo sie nach insgesamt 236 Kilometern in der Mosel mündet. Wenige Kilometer flussaufwärts bei Taben werden seit 1877 in einem Steinbruch der über 400 Millionen Jahre alte unterdevonische Taunusquarzit des Hunsrück-Taunus-Zuges abgebaut.
Die Landschaft weiter südwestlich wird vom Saargau bestimmt. Geologisch gehört der Saargau zum Lothringer Stufenland. Die Gaulandschaft ist zum größten Teil vom schweren Muschelkalkboden bedeckt. Intensiver Ackerbau und Streuobstwiesen prägen diese Landschaft.
Die erste Weinlage der Saar: Der Serriger Herrenberg
Viele weltbekannte Weinlagen sind auf den letzten Kilometern der Saar zu finden: Die Ayler Kupp, der Saarburger Rausch, der Ockfener Bockstein und der Wiltinger Scharzhofberg sind einige der wichtigsten Riesling Weinlagen der Welt.
Mehr zum Thema Weinbau an der Saar haben wir im zweiten teil der Reihe: MYTHOS SAAR | Teil 2: Weinbau an der Saar zusammengefasst.
Bildquellen:
Historische Karte der Saar von 1705, ca. 1:380.000, 23,8 × 33,7 cm, Stadtarchiv Saarlouis
Weingut Würtzberg, Serrig
Titelbild: Corinna Theis
Saarschleife:wikimedia, Wolfgang Staudt - originally posted to Flickr as ship