28.04.22
Saar und Mosel – Mehr als nur Riesling und prominente Winzer
Saar und Mosel – Mehr als nur Riesling und prominente Winzer
Die vor allem als Weinbaugebiet bekannten Lagen der Saar und Mosel erstrecken sich von der Luxemburgischen Grenze vor Trier entlang bis nach Koblenz. Durch die „natürliche Grenze“ zwischen dem südlichen Husrück und der nördliche gelegenen Eifel verläuft das Moseltal: Als Teilgebiet des Rheinischen Schiefergebirges gilt es als Mittegebirgsschwelle und liefert somit geologisch gesehen einen Grundstein für hervorragende Weine: Schieferboden und steile Hänge!
Das Gebiet in Rheinland-Pfalz enthält neben dem Moseltal und der Saarmündung in Konz auch den Saararm von Serrig an der saarländischen Grenze (Kreis Trier-Saarburg) sowie der Wittlicher Senke bis nach Müden (Landkreis Cochem-Zell)
Weinbau geprägte Landschaft
Die über 2000 Jahre alte Landschaft der Saar und Mosel ist bekannt für Ihre steilen Hänge, die für eine optimale Ausnutzung der Sonne stehen – charakteristisch für das Moseltal! Die sogenannten Weinbergsterrassen sind nicht nur Grundlage für die besondere Qualität des Weines, sopndern ziehen auch im Sommer Touristen mit unterschiedlichen Interessen in die Region:
- Radfahren
- Wandern
- Moselsteig
- Weinerlebnisse
Historische Ausflugsziele wie Trier, als älteste Stadt Deutschlands oder des nahegelegene Luxemburg sogen zudem für eine der höchsten Auslastungsquoten der Hotelbetreiber seit Jahren.
Besonders für Rad-und Wandertouristen bietet die tiefen Täler und steilen Anstiege der Mosel und Saar mit einer Vielzahl an Burgen und Weingütern ein attraktives Ziel.
"Mosel-Saar-Ruwer" wird zu „Mosel“
Das für „Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete“ (QbA) gekennzeichnet Gebiet der Mosel gibt es erst seit 2006. Das zuvor unter dem Namen „Mosel-Saar-Ruwer“ geführte Weinbaugebiet wurde unter der Dachmarke „Mosel“ zusammengefasst.
An Mosel, Saar und Ruwer werden vorwiegend folgende Rebsorten angebaut:
- Riesling (etwa 5400 ha)
- Müller-Thurgau ( etwa 1200 ha)
- Elbling (etwa 500 ha)
- Kerner (etwa 400 ha)
- Spätburgunder „Pinot Noir“ (etwa 350 ha)
- Dornfelder (etwa 350 ha)
- Weißer und grauer Burgunder (etwa 300 ha)
Im Logo der Weinregion Mosel ist eine dreizackige Krone dargestellt, die „symbolisch für den Dreiklang aus Wein, Tourismus und Kultur, der den Menschen in der Region und den Gästen aus aller Welt einzigartige Erlebnisse verspricht“ – so der Dachverband.
Unter den „Grand Cru“ und den „VDP“ (Verband deutscher Prädikatweingüter), Auszeichnungen für die höchste Weinqualität finden sich unzählige erste Lagen darunter der Wiltinger Scharzhofberg (Saar), Winninger Uhlen (Mosel), Erdener Treppchen (Mosel), Ürziger Würzgarten (Mosel) und der Kanzemer Altenberg (Saar).
Die Weine und Ihr Charakter
Mineralisch, mit feiner Fruchtnote und elegant beschreiben Weinliebhaber den Moselwein. Die für die Reben besonders günstige Kombination aus Klima und Boden, erweitert mit dem Handwerk der Winzer machen die Weine zu besonderen Erlebnissen.
In den letzten Jahren machten Jungwinzer mit ausgefallenen und modernen Anbaumethoden und ökologischen Ideen von sich reden:
Florian Lauer (Weingut Lauer, Ayl) vom Gault-Millau 2015 mit der besten Riesling Kombination ausgezeichnet startete 2005 mit dem Institut für Forstbotanik und Baumphysiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ein wissenschaftliches Projekt, dass auf 25 Jahre angelegt ist und die Wechselwirkung zwischen Bäumen und Reben untersuchen soll.
Mit dem Einsatz von Ouessantschafen im Weinberg der Weber Brüder (Wiltingen, Saar) sorgten die Jungwinzer in der lokalen Presse für Aufsehen.
Dorothe Zilliken, vom Weingut Forstmeister-Geltz in Saarburg überzeugt durch Ihre Kooperation mit Distiller Andreas Vallendar einen einzigartigen "Saar Drey Gin", der nicht nur bei Weinliebhabern geschätzt und prämiert wurde!
Natürlich sorgen auch die Prominenten Weingüter für eine Aufschwund der Region und der Reputation des Weines:
Günther Jauch, erfolgreicher TV-Moderator und einer der bekanntesten Gesichter im deutschen Fernsehen übernahm 2010 zuerst das Weingut seiner Vorfahren (von Othegraven) in Kanzem um dann auch dort seine Sommeresidenz einzurichten.
Das Weingut gehört seit 1805 der Familie van Othegraven. Günther Jauch und seine Frau Thea führen das Weingut somit in der 7. Generation im Familienbesitz fort.
Roman Niewodniczanski, Erbe der Bitburger Braugruppe erwarb 1999 das traditionsreiche Weingut „van Volxem“ (Saar) und steckt seither monetäre und repräsentative Energie in den Saarwein.
Ebenfalls aus Wiltingen der Saar kommt einer der wohl bekanntesten und geheimnisvollsten Winzer der Szene: Egon Müller erzielte erst 2015 den Rekordpreis von 12.000€ für seine 0,75-Liter-Flasche 2003er Trockenbeerenauslese.
Die nationale und internationale Presse war nicht erst seit dieser Rekordsumme auf den scheuen Winzer aufmerksam geworden. An der Saar kursiert die Legende, dass der Winzer selber einem Reporter auf Anfrage vor seinem Weingut,wo er denn den Winzer persönlich finden könne um mit ihm ein Interview zu führen, in einen seiner Weinberge schickte und sich selber als nicht zu erkennen gab.
Interaktive Weinkarte der Lagen und Weingüter an Saar und Mosel
Zum Ausklappen der Legende das Symbol in der oberen linken Ecke der Karte anklicken. Informationen zu den Lagen und Weingütern erhalten Sie durch einen Klick auf den markierungen der Karte.
(Die Karte darf unter der Quellenangabe "vinolismus.com" genutzt werden)
Bildquellen:
wikipedia Bundesarchiv-B-145-Bild-F001991-0009-Brodde-CC-BY-SA3.0
wikipedia CC-BY-SA-2.0 de by dilibri Rheinland Pfalz
bigstock-ID-38707753-by-travelpeter