28.04.22
Lagen, Anbaugebiete und Rebsorten an Saar und Mosel
Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Lagen, die Anbaugebiete und die Rebsorten an Saar und Mosel. Viele vergessen, dass es neben der "Königin der Reben", dem Riesling, auch noch andere Rebsorten gibt, die es lohnt kennen zu lernen. Mit vinolismus.com haben wir uns zum Ziel gesetzt, die weltbekannten Lagen von Saar und Mosel in einem Onlinshop anzubieten - sowohl für Einsteiger, als auch für Rieslingliebhaber. Neben unserer Schatzkammer, den Weinen die teilweise über Jahre und Jahrzehnte gesammelt, eingelagert und regional vermarktet wurden, bieten wir auch die “frischen” Weine junger Winzer an. Um ihnen den best möglichen Überblick über das komplexe Thema Wein zu geben, haben wir allen Weinen und Spirituosen verschiedene Attribute als Eigenschaften hinterlegt, nach denen sie auf vinolismus.com suchen können. Heute geben wir einen kleinen Einblick in die Lagen, die Anbaugebiete und die Rebesorten, die an Saar und Mosel angebaut werden.
Anbaugebiete & Lagen
In unserer interaktiven Grafik, haben wir die Lagen und Weingüter der Mosel abgetragen. Mit einem Klick erhalten Sie umfangreiche Informationen zu den Gebieten oder den Weingütern. Das Anbaugebiet “Mosel” ist in sechs Teilgebiete gegliedert, die alle unter der Dachmarke “Mosel” fungieren:
- Terrassenmosel: Koblenz bis Zell
- Mittelmosel: Briedel bis Trier
- Saar
- Ruwertal
- Obermosel: ab Trier bis zur Bundesländergrenze Rheinland-Pfalz und Saarland
- Moseltor Moselbereich im Saarland bis zur Staatsgrenze Deutschland/Frankreich
Die einzelnen Weingüter besitzen meist nahe gelegene Einzellagen. Meistens werden diese von mehreren Winzern genutzt, diese besitzen also an einer Lage einzelne Parzellen.
Rebsorten
Sie werden als mineralisch und fruchtig mit moderatem Alkoholgehalt beschrieben: Die typischen Weißweine der Steillagen im Südwesten Deutschlands. Das Weinanbaugebiet Mosel ist vom Weißwein, besonders dem Riesling geprägt. Etwa 91 Prozent der Anbauflächen an Saar und Mosel sind mit weißen Rebsorten bestockt. Davon gehen 61 Prozent auf den Riesling, den manche Weingüter ausschließlich anbauen. In den Bereichen Saar und Ruwertal liegt der Anteil an Riesling mit 84 bzw. 88 Prozent nochmal deutlich höher.
Die „Königin der weißen Reben“ ist besonders für den Anbau in den Schiefer-Steillagen der Flusstäler von Mosel, Saar und Ruwer geeignet und bringt aufgrund der sehr langen Reifezeit feinfruchtige, mineralische und vor allem langlebige Weine hervor. Weitere bedeutende Rebsorten sind vor allem der Müller-Thurgau, Elbling, Weißer Burgunder sowie der Spätburgunder und Dornfelder als einzige rote Trauben im Anbaugebiet.
Der Riesling
- Rebfläche: 61 Prozent
- Anbaufläche: 5.364 Hektar
- Ertrag: mittelhoch, 60–110 hl/ha
Die „Königin der weißen Reben“ wird seit mehr als 600 Jahren in Deutschland kultiviert und seit dem Mittelalter auch an Mosel, Saar und Ruwer angebaut. In den Spätreifen Trauben spiegelt sich oft das Terroir als Charakter wieder. Der Riesling ist eine sehr robuste Rebe, er hält Winterfröste von –20 bis –25 °C aus. Duft und Geschmack erinnern an Apfel, Birne oder Kräuter. Die Weine des überaus vielseitigen Rieslings gibt es in vielen Süßegraden und Qualitätsstufen: Ob feinherbe Qualitätsweine, mineralisch-trockene Spitzengewächse, fruchtig-leichtem Kabinett oder edelsüßen Eiswein, einer Trockenbeerenauslese - Der Riesling lässt kaum einen Wunsch offen. Der Riesling in seiner heutigen Form ist eine natürliche Kreuzung aus Heunisch, Wilder Wilder Weinreben und Traminer.
Müller-Thurgau
- Rebfläche: 12,2 Prozent
- Anbaufläche: 1.294 Hektar
- Züchtungsjahr: 1882
Diese Rebsorte, die zu Marketingzwecken auch Rivaner genannt wird, wurde 1882 vom schweizer Rebforscher Hermann Müller-Thurgau (Kanton Thurgau) am Forschungsinstitut Geisenheim (Rheingau) gezüchtet. Die Kreuzung aus Riesling und “Madeleine Royale” ist die zweitwichtigste Rebsorte an Saar und Mosel. Die Säure ist weniger stark ausgeprägt als beim Riesling, wodurch der Wein milder wirkt. Rivaner wird heute trocken oder halbtrocken angebaut und weist dann frische, fruchtige Aromen auf. Die Rebe steht ein wenig im Schatten der “Königin” Riesling: Meist wird er nur an Randlagen angebaut und kann so oft nicht sein ganze Qualität entfalten. Müller-Thurgau ist besonders für Einsteiger geeignet!
Elbling
- Rebfläche: 6 Prozent
- Anbaufläche: 527 Hektar
- Abstammung: Kreuzung aus Heunischl × Traminer-Sämling
Den Ursprung hatte der Elbling im Moseltal und wurde von den Römern angebaut. Die weiße Rebsorte war dann im Mittelalter fast in ganz Deutschland verbreitet und wurde im 17. Jahrhundert dann von den Sorten Riesling und Silvana verdrängt. Heute wird sie in in dieser Größenordnung nur noch an der Mosel angebaut - ihrem Ursprünglichen Entstehungsort: Über 90% des Elblings werden hier angebaut. Elbling-Weine sind spritzig und frisch. Eine Besonderheit der Sorte ist, dass an einem Stock durch Mutation sowohl weiße als auch rote Elblingtrauben vorkommen können.
Weißer Burgunder
- Rebfläche: 3,6 Prozent
- Anbaufläche: 313 Hektar
- Herkunft: Frankreich
- Abstammung: Mutation vonGrauburgunder
Der Weiße Burgunder tritt unter vielen Namen auf: Weißburgunder, Pinot blanc, Pinot bianco oder in ÖsterreichKlevner. Die Weine des weißen Burgunder, einer Mutation des Spätburgunders, sind geschmeidig, elegant und kräftig. Die häufigsten Anbaugebiet in Deutschland sind jedoch Baden und die Pfalz. Aber auch an der Mosel erfreut sich der “Franzose” immer größerer Beliebtheit, steht jedoch wie der Müller-Thurgau im Schatten des Riesling.
Die Roten: Blauer Spätburgunder & Dornfelder
Der Blaue Spätburgunder wird auch als Spätburgunder oder “Pinot noir”, Schwarzburgunder, bezeichnet. Er macht 4,4 Prozent der Rebfläche, etwa388 Hektar an Saar und Mosel aus. In Deutschland insgesamt macht die Rebe 11,5% aus! Die Spätburgunder Rebe ist eine der edelsten Rotweinreben der Welt. Die Trauben ergeben fruchtige, elegante und komplexe Rotweine. Seit Ende der 1980er Jahren haben viele Winzer die alte Rotweintradition der Mosel wiederentdeckt und mit dem Spätburgunder auf den Kalk- und Schieferböden wieder angepflanzt. Als Hauptanbaugebiet gilt Burgund in Frankreich, die Rebe ist Grundlage für den Champagner.
Der Dornfelder macht etwa 3,6 Prozent der Rebfläche (318 Hektar) an Saar und Mosel aus. Die noch relativ junge Kreuzung aus Helfensteiner und Heroldrebe hat sich in Deutschland zu einer wichtigen Rebsorte entwickelt. Sie ergibt kräftige, gerbstoffreiche Weine von intensiver schwarz-roter Farbe. 1955 von dem Züchter August Herold am Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg in Baden-Württemberg gezüchtet, wurde Sie nach dem gründer der Weinbauschule Immanuel Dornfeld benannt. Wegen seiner Herkunft hat der Dornfelder im Ausland so gut wie keine Bedeutung. Aufgrund seiner Charakteristik eignet er sich auch in Eichenholzfässern, dem sog. Barrique, auszubauen. Der Ertrag des Dornfelder gilt als besonders hoch. Auch deshalb wird er oft als Tafelwein genutzt.
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